Inhalt
- 1 Was bedeutet Wein lagern?
- 2 Bei welcher Temperatur sollte man Wein lagern?
- 3 Sollte man Wein liegend oder stehend lagern?
- 4 Welche Luftfeuchtigkeit ist optimal?
- 5 Wo kann man Wein zu Hause lagern?
- 6 Wie lange kann man Wein lagern?
- 7 Welche Weine eignen sich zur Lagerung?
- 8 Licht und Erschütterungen vermeiden
- 9 Wie lagert man geöffneten Wein?
- 10 Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- 11 Fazit: Wein lagern ist einfacher als gedacht
Was bedeutet Wein lagern?
Wein lagern beschreibt die fachgerechte Aufbewahrung von Weinflaschen unter kontrollierten Bedingungen. Die richtige Lagerung schützt den Wein vor vorzeitiger Alterung und ermöglicht eine optimale Aromaentwicklung. Für Weinliebhaber ist das Wissen über korrekte Lagerbedingungen unverzichtbar.
Wein lagern ist am 02. Dezember 2025 für Genießer ein wichtiges Thema – denn nur korrekt aufbewahrte Flaschen entfalten ihr volles Potenzial. Ob du einen besonderen Tropfen für ein Jubiläum aufhebst oder einfach deine Sammlung erweitern möchtest: Mit den richtigen Tipps gelingt es dir problemlos. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die beste Position für deine Weinflaschen.
Bei welcher Temperatur sollte man Wein lagern?
Die Temperatur ist der wichtigste Faktor beim Wein lagern. Hitze beschleunigt die Alterung und zerstört Aromen. Schon ab 21 Grad Celsius reift ein Wein schneller als vorgesehen.
Die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 10 und 13 Grad Celsius. Dieser Bereich ermöglicht eine langsame, gleichmäßige Reifung. Wichtiger als die exakte Gradzahl ist eine konstante Temperatur ohne starke Schwankungen.
Temperaturen für verschiedene Weinarten
| Weinart | Ideale Lagertemperatur | Maximale Temperatur |
|---|---|---|
| Rotwein | 12–16 °C | 18 °C |
| Weißwein | 8–12 °C | 14 °C |
| Roséwein | 10–12 °C | 14 °C |
| Schaumwein / Sekt | 8–10 °C | 12 °C |
| Dessertwein | 10–14 °C | 16 °C |
Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht oder Sommer und Winter sind problematisch. Sie lassen den Wein sich ausdehnen und zusammenziehen. Das kann den Korken beschädigen und Sauerstoff eindringen lassen.
Sollte man Wein liegend oder stehend lagern?
Die Position der Flasche hängt vom Verschluss ab. Weine mit Naturkorken gehören zwingend in die Horizontale. Der Korken bleibt so feucht und dichtet die Flasche zuverlässig ab.
Ein trockener Korken schrumpft und lässt Luft eindringen. Der Wein oxidiert dann vorzeitig. Bei Flaschen mit Schraubverschluss oder Glaskorken spielt die Lagerposition keine Rolle.
Schaumweine bilden hier eine Ausnahme: Sie lagern am besten stehend. Der Druck in der Flasche hält den Korken von innen feucht. Eine liegende Lagerung kann das feine Perlen beeinträchtigen.
Welche Luftfeuchtigkeit ist optimal?
Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent gilt als ideal für die Weinlagerung. Zu trockene Luft lässt Naturkorken über die Jahre brüchig werden. Die Folge: Der Wein oxidiert.
Zu hohe Feuchtigkeit birgt andere Risiken. Schimmel kann sich am Korken bilden. Außerdem lösen sich Etiketten von den Flaschen – ärgerlich bei wertvollen Jahrgängen.
Praktische Tipps für die Feuchtigkeitskontrolle:
- Ein Hygrometer zeigt die aktuelle Luftfeuchtigkeit an
- Bei trockener Luft hilft eine Schale mit Wasser im Raum
- Ein Luftentfeuchter verhindert Schimmelbildung bei zu hoher Feuchtigkeit
Wo kann man Wein zu Hause lagern?
Der klassische Weinkeller bietet perfekte Bedingungen: kühle, konstante Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Doch nicht jeder besitzt einen solchen Raum.
Alternativen zum Weinkeller
Abstellkammer oder Vorratsraum: Fensterlose Räume im Haus eignen sich gut. Sie bieten stabile Temperaturen und Dunkelheit.
Schlafzimmer: Oft der kühlste Raum in der Wohnung. Unter dem Bett oder im Schrank sind Flaschen gut aufgehoben.
Weinkühlschrank: Die moderne Lösung für Weinliebhaber ohne Keller. Geräte mit Temperaturzonen ermöglichen die separate Lagerung von Rot- und Weißwein.
Kühlschrank: Für kurzfristige Lagerung von einigen Monaten akzeptabel. Die Vibrationen des Kompressors stören allerdings den Reifeprozess.
Orte, die du meiden solltest
Die Küche ist trotz vorhandenem Kühlschrank ungeeignet. Temperaturschwankungen durch Kochen und Gerüche von Lebensmitteln schaden dem Wein. Auch die Garage fällt aus – hier schwanken die Temperaturen zu stark zwischen Sommer und Winter.
Wie lange kann man Wein lagern?
Die Lagerfähigkeit variiert stark je nach Weintyp. Etwa 80 Prozent aller Weine sind für den baldigen Genuss gedacht. Sie erreichen ihre beste Qualität innerhalb von ein bis zwei Jahren nach der Ernte.
| Weintyp | Empfohlene Lagerdauer |
|---|---|
| Leichte Weißweine (Grauburgunder, Müller-Thurgau) | 1–2 Jahre |
| Roséweine | 1–2 Jahre |
| Leichte Rotweine (Trollinger, Dornfelder) | 2–3 Jahre |
| Qualitäts-Weißweine (Riesling, Chardonnay) | 3–7 Jahre |
| Kräftige Rotweine (Cabernet Sauvignon, Merlot) | 5–15 Jahre |
| Premium-Rotweine (Bordeaux, Barolo) | 10–30+ Jahre |
| Edelsüße Weine (Beerenauslese, Eiswein) | 20–50+ Jahre |
Faktoren für hohe Lagerfähigkeit:
- Hoher Tanningehalt bei Rotweinen
- Ausgeprägte Säure bei Weißweinen
- Höherer Alkoholgehalt (ab 12,5 Vol.-%)
- Restsüße oder edelsüße Ausbauart
- Ausbau im Holzfass
Welche Weine eignen sich zur Lagerung?
Nicht jeder Wein profitiert von langer Lagerung. Frische, fruchtige Weine ohne viel Struktur solltest du zeitnah trinken. Sie verlieren mit der Zeit an Lebendigkeit.
Lagerfähige Weine erkennst du an ihrer komplexen Struktur. Kräftige Tannine bei Rotweinen oder eine ausgeprägte Säure bei Weißweinen sind gute Indikatoren. Winzer und Fachhändler geben oft Empfehlungen zur optimalen Trinkreife.
Rebsorten mit gutem Lagerpotenzial:
- Cabernet Sauvignon
- Nebbiolo (Barolo, Barbaresco)
- Sangiovese (Brunello di Montalcino)
- Riesling (besonders Spätlesen und Auslesen)
- Chenin Blanc
Licht und Erschütterungen vermeiden
UV-Strahlung beschleunigt chemische Reaktionen im Wein. Das Ergebnis: vorzeitige Alterung und Farbveränderungen. Weißwein bekommt einen unschönen Gelbstich, Rotwein verblasst.
Deshalb werden viele Weine in dunkle Flaschen abgefüllt. Sie wirken wie eine Sonnenbrille. Lagere deine Flaschen trotzdem an einem dunklen Ort. Das Licht gewöhnlicher Glühbirnen schadet nicht – solange es nicht dauerhaft brennt.
Erschütterungen wirbeln das Depot am Flaschenboden auf. Sie stören die langsame Reifung des Weins. Vermeide Lagerorte in der Nähe von Waschmaschinen oder stark befahrenen Straßen.
Wie lagert man geöffneten Wein?
Eine angebrochene Flasche hält sich begrenzt. Sauerstoff setzt dem Wein zu. Je weniger Wein in der Flasche verbleibt, desto schneller verdirbt er.
Haltbarkeit nach dem Öffnen:
- Leichte Weißweine: 2–3 Tage
- Kräftige Weißweine: 3–5 Tage
- Rotweine: 3–5 Tage
- Schaumweine: 1–2 Tage
- Dessertweine: bis zu 2 Wochen
Verschließe angebrochene Flaschen sofort wieder. Stelle sie in den Kühlschrank – das gilt auch für Rotwein. Die Kälte verlangsamt die Oxidation. Vor dem Servieren holst du den Rotwein rechtzeitig heraus.
Spezielle Vakuumpumpen entziehen der Flasche Luft. Sie verlängern die Haltbarkeit um einige Tage. Auch Argon-Sprays bilden eine Schutzschicht auf dem Wein.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Bei welcher Temperatur sollte man Wein lagern?
Die optimale Lagertemperatur für Wein liegt zwischen 10 und 13 Grad Celsius. Rotwein verträgt bis zu 16 Grad, Weißwein sollte kühler bei 8 bis 12 Grad lagern. Wichtiger als die exakte Temperatur ist deren Konstanz. Schwankungen von mehr als 5 Grad pro Tag schaden dem Wein langfristig.
Muss Wein liegend oder stehend gelagert werden?
Weine mit Naturkorken sollten liegend gelagert werden. So bleibt der Korken feucht und dichtet zuverlässig ab. Flaschen mit Schraubverschluss oder Glaskorken können problemlos stehen. Schaumweine lagern am besten stehend, da der innere Druck den Korken feucht hält.
Kann man Wein im normalen Kühlschrank lagern?
Für eine kurzfristige Lagerung von einigen Monaten ist der Kühlschrank akzeptabel. Er schützt den Wein im Sommer vor Hitze. Für längere Zeiträume eignet er sich jedoch nicht. Die Vibrationen des Kompressors und die zu niedrige Luftfeuchtigkeit können dem Wein schaden.
Welche Luftfeuchtigkeit ist für Wein ideal?
Die ideale Luftfeuchtigkeit beim Wein lagern liegt zwischen 50 und 80 Prozent. Zu trockene Luft lässt Korken austrocknen und undicht werden. Zu hohe Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung. Mit einem Hygrometer kannst du die Werte kontrollieren.
Wie lange hält sich geöffneter Wein?
Geöffneter Wein hält sich im Kühlschrank etwa 3 bis 5 Tage. Leichte Weißweine und Schaumweine verderben schneller. Dessertweine halten dank ihres hohen Zuckergehalts bis zu zwei Wochen. Verschließe die Flasche immer sofort nach dem Einschenken.
Welche Weine sind besonders lagerfähig?
Weine mit hohem Tanningehalt, ausgeprägter Säure oder Restsüße sind besonders lagerfähig. Dazu zählen Premium-Rotweine wie Bordeaux oder Barolo sowie hochwertige Rieslinge. Auch edelsüße Weine wie Beerenauslesen können Jahrzehnte reifen. Leichte, fruchtige Weine sind hingegen für den baldigen Genuss gedacht.
Schadet Licht dem Wein?
Ja, UV-Strahlung beschleunigt die Alterung von Wein und verändert seine Farbe. Weißwein wird gelblich-braun, Rotwein verblasst. Deshalb solltest du Wein immer dunkel lagern. Normale Glühbirnenbeleuchtung ist unproblematisch, solange sie nicht dauerhaft eingeschaltet bleibt.
Fazit: Wein lagern ist einfacher als gedacht
Die korrekte Weinlagerung erfordert kein Expertenwissen. Beachte die Grundregeln: konstante Temperatur zwischen 10 und 13 Grad, ausreichende Luftfeuchtigkeit und Dunkelheit. Lagere Flaschen mit Naturkorken liegend und halte den Lagerort frei von Erschütterungen und Fremdgerüchen.
Mit diesen Tipps kannst du deinen Wein lagern und seine Qualität über Jahre bewahren. Ob im Keller, in der Abstellkammer oder im Weinkühlschrank – die richtige Umgebung macht den Unterschied zwischen einem gewöhnlichen und einem außergewöhnlichen Weinerlebnis.

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